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Vor ein paar Tagen blätterte ich durch die Seiten eines Ratgebers in meiner örtlichen Buchhandlung und stieß auf das berühmte Mantra vom Unternehmer und Autor Derek Sivers: „If it’s not a hell yes, then it’s a no!“
Auch wenn dieses Zitat ziemlich selbsterklärend ist, es bedeutet, dass wenn du bei einer Möglichkeit nicht sofort Feuer und Flamme bist, deine Defaultantwort “Hell, no!” sein sollte.
Stattdessen ist es empfehlenswert, die Zeit und Energie auf die Dinge richten, die dich wirklich begeistern und inspirieren.
Das brachte mich dazu, nachzudenken:
Was bedeutet es sofort “Hell, no!“ zu sagen, wenn mich etwas nicht sofort mitreißt?
Auf der anderen Seite kann die „hell yes“ Mentalität helfen, die eigenen Ziele und Werte zu priorisieren. Indem du dir klar darüber bist, wofür du wirklich Leidenschaft hast, vermeidet man, Zeit für Dinge zu verschwenden, die nicht mit deiner Vision für dein Leben übereinstimmen und stärkst damit deine Klarheit und deinen Fokus.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass diese Einstellung uns hilft, sich nicht mit Mittelmaß zufrieden zu geben. Nur wenn wir die Dinge verfolgen, die uns wirklich begeistern, pushen wir uns selbst aus der Komfortzone und streben nach Exzellenz.
Mag dieses Zitat auf den ersten Blick nach einem guten Ratschlag klingen, so sollte man diesen Ansatz kritisch betrachten. Eine der potenziellen Fallen dieses Mindsets ist, dass es dazu führen kann, dass man dazu neigt, alles zu vermeiden, was außerhalb der eigenen Komfortzone liegt oder was Anstrengung und Ausdauer erfordert.
Zum Beispiel, sagen wir, du überlegst, einen neuen Weg in deiner Karriere einzuschlagen. Du recherchierst und findest ein Unternehmen, das interessant klingt, aber du bist dir nicht zu 100% sicher, ob es ein „hell yes“ ist.
Es könnte sein, dass du versucht bist, den Job komplett abzulehnen, anstatt dir die Zeit zu nehmen, um zu sehen, ob es gut passt.
Ebenso verhält es sich in einer langfristigen Betrachtung. Während es wichtig ist, auf seine Instinkte zu hören und keine Warnsignale zu ignorieren, könnte die Mentalität “hell yes or no“ dazu führen, dass man in Phasen der Unsicherheit oder des Zweifels zu schnell aufgibt und dann ein Studium vorzeitig beendet oder eine langjährige Karriere aufgibt, in der man etabliert war.
Was kannst du stattdessen tun?
Reflektiere deine Werte #1: Deine Werte leiten deine Entscheidungen und Handlungen. Anstatt dich zu fragen, ob etwas oder jemand ein „hell yes“ ist, schaue, ob es in zu deinen Werten und Zielen passt. Kann diese neue Sache dir helfen, neue Fähigkeiten zu entwickeln, neue Menschen zu treffen oder deinen Horizont zu erweitern? Auch wenn du zu diesem Zeitpunkt noch nicht enthusiastisch bist, kann es sich lohnen tiefer zu gehen und Mühe zu investieren.
Denke an deine ideale Zukunft #2: Stell dir vor, du wärst 5 oder 10 Jahre älter. Wie sähe deine ideale Zukunft aus? Welche Karriere verfolgst du, wie sieht dein Lifestyle aus, welche Beziehungen stellst du dir vor?
Experimentiere mit Neuem #3: Manchmal wissen wir gar nicht was uns begeistert, bis wir es ausprobiert haben. Probiere neue Hobbys und Aktivitäten aus. Du könntest eine neue Leidenschaft oder ein neues Interesse entdecken, von dem du nie wusstest, dass du es hast.
Lass dich von anderen inspirieren #4: Schau zu Menschen, die dich inspirieren, um Ideen und Motivation zu finden. Zu sehen, was andere erreicht haben, kann dir helfen, Ziele zu identifizieren, die dich begeistern.
Finde deine eigenen Ziele #5: Oft denken wir, wir müssten bestimmte Karriereziele verfolgen, wobei diese in Wirklichkeit gar nicht unsere eigenen Ziele sind.
Frage dich, ob dein Ziel wirklich mit deinen Werten und Wünschen übereinstimmt oder ob es etwas ist, dem du dich unter Druck gesetzt fühlst zu verfolgen. Indem du dir Zeit nimmst, um zwischen Zielen zu unterscheiden, die wirklich deine eigenen sind und denen, die dir auferlegt werden, kannst du sicherstellen, dass die Ziele, die du verfolgst, für dich Bedeutung haben.
Denke daran, der Schlüssel liegt darin, deinem eigenen Weg zu folgen, nicht dem von jemand anderem. Deine eigenen Ziele werden immer ein „hell yes“ sein.
Wenn du das nächste Mal mit einer Chance oder Gelegenheit konfrontiert wirst, fragst du dich, statt zu überlegen, ob diese Möglichkeit ein „hell yes“ ist:
- Passt es zu meinen Werten und meiner Vision?
- Habe ich vielleicht nur Angst meine Komfortzone zu verlassen?
- Sehe ich eine Chance für persönliches Wachstum?
- Ist es mein Ziel?
Wenn ja, ist die Antwort auch „hell yes“. Ist die Antwort dagegen nein, scheue nicht zurück weiterzugehen und etwas zu finden, was besser zu dir passt.